Die Informationen hier können nicht vollständig sein. Sie gehen oft davon aus, daß Ihr die Vorgeschichte kennt.
Bitte lest die Jahresberichte vom September 2009 und September 2010 und die genaueren Berichte, auf die dort hingewiesen wird. Oder geht über die Schaltfläche "Gesamt-Inhalt und ältere Berichte" ins Archiv der "Ergänzungen zu den Jahresberichten", in denen ich während der Reisen immer ganz aktuell berichtete.
Falls Ihr noch die alten "geocities..."-Adressen meiner Homepage in Euren Unterlagen habt, ändert dies bitte und gebt auch neuen Interessenten nur noch die Adresse der
www.j-dahm-stiftung.de
(Von unten nach oben zu lesen!)
14.4.2011: Heute ist in Nepal der Neujahrstag des Jahres 2068. (2068/1/1: Diese Daten stehen auf allen Quittungen, den meisten Zeugnissen; nach diesem Kalender teilen die Kinder mir ihren Geburtstag mit. Ich habe ein kleines Computer-Programm, mit dem ich sie auf unseren Kalender umrechnen kann.)
Ich habe inzwischen meine Dateien weitgehend ausgewertet. Doch bevor ich Euch nüchterne Zahlen liefere, möchte ich dies erzählen:
Der Winter war SO TOLL! Die Kinder kamen vom ersten Tag an mit solcher Begeisterung und so voller Vertrauen, dass ich mir ernsthaft überlegte, dass ich eigentlich (was nicht möglich ist) das ganze Jahr in Kathmandu sein sollte.
> Von den in meiner Datenbank als aktiv markierten Kindern und Jugendlichen haben mich seit Januar 318 persönlich besucht. Manche davon kamen nur 1-3 Mal, wenn sie für die Schule etwas brauchten; andere kamen täglich zum Essen, Lernen und Spielen.
> In meiner Liste stehen 138 Jungen und Mädchen, denen wir die Schule zahlen. (Einige davon sind schon länger nicht gekommen; sie haben vielleicht die Schule aufgegeben oder andere Sponsoren gefunden; die tatsächliche Zahl ist also etwas geringer.)
> Über 84 vor allem ehemalige Besucher berichteten mir Geschwister oder Freunde.
> Von wie vielen Besuchern auch Vater oder Mutter kamen, habe ich nicht gezählt. Zusätzlich kam 6x ein Elternteil ohne das Kind; eine Mutter und einen Vater traf ich draußen; ein Onkel berichtete.
> 15 Ehemalige (junge Frauen und Männer; teilweise mir ihren Kindern) besuchten mich. 8 Aktive und 13 Ehemalige traf ich nur draußen. Zu weiteren vier Jugendlichen hatte ich nur telefonisch Kontakt.
> Ich erstellte über 90 Ausweise (erstmalig oder als Ersatz für Verlorene) und wir zahlten 167 Besuche beim Friseur.
Ab 30. April werde ich wieder in Indonesien sein (zunächst auf Bali) und ca. ab 10. Mai wieder regelmäßig von den Kindern auf Lombok berichten.
In inzwischen fast 900 solcher Datenblätter aktualisiere ich zweimal im Jahr die Informationen über
Wohnung und Eltern, Telefonnummern und Berufe, Anwesenheit und medizinische Probleme,
schulische Fortschritte und Zeugnisnoten...
5.4.2011: Neben all dem, was so zu erledigen ist, wenn man nur vier Wochen in Deutschland ist, bin ich vor allem immer noch damit beschäftigt, Nepal auszuwerten und abzuschließen: Ich habe hunderte von Notizen ausgewertet; was ich noch per Mail erledigen will, was ich als abgeschlossen in die Kinder-Datenbank übernehme, was ich für den Herbst vormerken muss... Alle Abrechnungen muss ich prüfen, die leeren Zeilen löschen, zugleich neue Dateien für den Herbst anlegen. Seit Tagen arbeite ich an der Datenbank; notiere zu jedem Kind, ob es regelmäßig kam, nur gelegentlich oder gar nicht; was es für besondere Ereignisse gab oder Auffälligkeiten, die ich auch beim nächsten Besuch noch wissen sollte. Dann muss ich all die Listen auswerten, in denen ich unterwegs mit farbigen Markierungen arbeite: Wer wurde geimpft, bekam einen neuen Ausweis oder gebrauchte Kleidung; wessen Name steht in der medizinischen Abrechnung für Armbruch, Brille oder sonstige Behandlungen...
Bis ich das alles auswerten und Euch hier eine Zusammenfassung schreiben kann, wird es noch etwas dauern.
1.4.2011: Gut gelandet! - Demnächst mehr.
Ein Freund schickte mir den Hinweis auf einen Bericht im "DER SPIEGEL, 10/2011" über Mädchen-Sklavinnen in Nepal, den ich Euch empfehlen möchte. (Dort wird auch hingewiesen auf ein Buch einer ehemaligen Sklavin, das dieser Tage in Deutschland erscheint.)
31.3.2011: Vorgestern war für die Kinder der letzte Tag. Gestern musste ich alles aufräumen, säubern, sortieren; drei Kinder halfen mir beim Putzen und Staubsaugen.
Manche hatten's immer noch nicht kapiert oder hatten den seit drei Wochen ausgehängten Zettel nicht gelesen. Aber viele kamen, obwohl sie wussten, dass eigentlich geschlossen ist, weil sie wissen, dass ich vor dem Abflug einen Tag Reserve einplane. So bekamen auch gestern noch etwa 90 Besucher ein Mittagessen.
Nun bin ich mit Sortieren fast fertig. Um 11 Uhr wird der Strom abgeschaltet werden und ich gehe noch einmal in die Stadt. Danach etwa zwei Stunden packen; gegen Abend fliege ich Richtung Deutschland.
Wie üblich werde ich in ein paar Tagen hier einen Abschlussbericht und etwas Statistik veröffentlichen.
28.3.2011: Seit etwa 14 Tagen haben wir einen Hund: Es ist einer der "wilden" Hunde aus der Straße vor meiner Wohnung. Aber er sucht so sehr die Nähe von Menschen (auch vom Hausbesitzer und seiner Familie oder von auf der Straße spielenden Kindern), dass ich annehme, dass es ein Haushund war, der ausgesetzt oder verlassen wurde. Anfangs kam er ganz von selber ins Haus und bis ins Spielzimmer und ich versuchte immer wieder, ihn rauszuschmeißen. Aber das war vergebliches Bemühen: Ich hätte ihn (sie!) entweder furchtbar verprügeln müssen; oder die Haustür den ganzen Tag geschlossen halten.
So gab ich auf und versuchte, die Kinder über Hundeinstinkt und Rudelverhalten zu informieren. Und das klappt ganz gut. Inzwischen wissen sie z. B., dass Wegrennen nur Verfolgungsjagden auslöst; dass sie ihn streicheln oder mit ihm schimpfen müssen, wenn er ruhig sein soll.
Sie hat inzwischen gelernt, dass sie z. B. mit Holzstücken oder Schnüren von draußen spielen darf, dass aber Bälle und Puppen im Zimmer tabu sind.
Mich akzeptiert sie absolut als Chef (der Kinder und also des "Rudels"). Ich kann sie in jeder Form anfassen, ihr alles abnehmen. Und wenn Ihr das Spielen der Kinder zu viel wird, schläft sie hinter meinem Schreibtischstuhl, weil sie gelernt hat, dass sich dort keines der Kinder hin traut.
(Wenn wir abends nach Hause kommen, sitzt sie oft im Hausflur; aber dann schmeißen wir sie raus. Sie darf - wie die Kinder - nur von 13 bis 18 Uhr kommen und muss sich ihr Futter selber suchen.)
22.3.2011: Nachdem ich lange Zeit immer wieder berichtete, dass sich trotz viel Betrieb nichts Besonderes ereignete, überschlagen sich nun die Ereignisse.
Einem der Tageskinder wurde der Blinddarm entfernt. Wir übernahmen nachträglich die medizinischen Kosten. (Nicht aber Fahrtkosten, Essen usw.)
Ein Achtjähriger brach sich den Arm so, dass er operiert werden muss. Wir warten noch darauf, dass im staatlichen Krankenhaus ein Bett frei wird.
Einem Vierjährigen war die Zunge so verwachsen, dass er nicht sprechen konnte. Im Dezember ließen wir ihn operieren und jetzt stellte die Mutter ihn wieder vor: Er reagiert normal, ist nicht mehr so gehemmt wie früher; er beginnt zu sprechen und soll demnächst in der Vorschule angemeldet werden.
Einen Vierzehnjährigen, der seinen linken Arm nicht ganz strecken kann, ließen wir untersuchen. Aber bis jetzt sind die Ärzte noch nicht sicher, woran das liegt.
Unser Auswahlverfahren für neue Schüler für das kommende Schuljahr (ab April) hat begonnen. Von der ersten Schule wurden uns 15 Kinder vorgeschlagen, von denen wir 9 in die engere Auswahl nahmen: Alles Mädchen!
Kurz vor 13 Uhr warten viele Kinder auf die Ausgabe der Essensgutscheine.
20.3.2011: Gestern verging das Holi-Fest des Wasser- und Farben-Werfen sehr friedlich.
Um 13 Uhr stand ich im Hof und verteilte Essensgutscheine. Erst wenn sie nass und kalt waren und für den Tag endgültig genug gespielt hatten, durften die Kinder kommen, duschen, ausruhen und spielen.
14.3.2011: Es gibt wirklich nichts Wichtiges zu berichten.
Die meisten Kinder befinden sich in den Versetzungsprüfungen, die gut eine Woche dauern.
Unser Tagesablauf verschiebt sich insofern, dass kaum jemand eilig in der Hofpause zum Essen kommt. Um 13 Uhr bekommen zuerst die ihre Essensgutscheine, die um 14 Uhr zur Prüfung müssen; wer seine Prüfung schon vormittags hatte, hat mehr Zeit und isst etwas später.
Die Zahl der täglichen Mittagessen liegt konstant bei 120 bis 140; aber viele kommen nach dem Essen nicht zum Spielen zurück, weil sie lernen müssen.
7.3.2011: An vielen Schulen haben heute bereits die Abschlussprüfungen begonnen, weil sie vor dem bevorstehenden Holi-Fest zu Ende sein sollen.
Eine Deutsche, die uns gleich dreimal besuchte, schenkte den
Kindern am letzten Tag ein nagelneues Carromboard.
2.3.2011: Heute Abend ist Shivaratri, die Nacht des Shiva, und dafür ist heute staatlicher Feiertag. Ob es heute Nachmittag besonders voll werden wird, weil sie schulfrei haben; oder ob es ganz leer bleibt, weil alle an den vielen Shiva-Tempeln feiern oder den Feierlichkeiten auf der zentralen Wiese zuschauen - das lässt sich nicht voraussagen.
Unser Staubsauger ist kaputt und wir versuchen verzweifelt, den Teppichboden mit Reisigbesen sauber zu halten.
Ansonsten geht es uns gut und es gibt nichts Wichtiges zu berichten.
Irgendwann legten Kinder das Spielbrett vom "Domino Day" auf den
kleinen Tisch und spielten mit gestreckten Händen und einem kleinen
Plastikball. Das brachte mich auf die Idee, ihnen Tischtennisschläger
zu kaufen - obwohl wir keinen Platz für eine richtige TT-Platte haben.
Seitdem ist die Platte in jeder freien Minute von bis zu einem Dutzend
Kindern umlagert. - Wer 10 Fehler gemacht hat, gibt an einen anderen ab.
(Ein Rohr vom Staubsauger dient als Netz.)
22.2.2011: Seit Samstag machten wir uns Sorgen um einige eigentlich recht zuverlässige Schüler, die plötzlich nicht nach Hause kamen. Gestern morgen und gegen Mittag kamen sie alle wieder; hatten mit Freunden auf Hochzeits-Parties gearbeitet, um sich etwas Geld zu verdienen.
Sonst gibt es (außer einem Gewitter) nichts Besonderes und nichts Berichtenswertes. Es geht alles seinen gewohnten Gang und es geht uns gut.
14.2.2011: Ihr müsst bitte entschuldigen, dass ich so wenig berichte: Bei dem wenigen Strom, der uns hier zur Verfügung steht, brauche ich jede Minute am Computer für Abrechnungen, Kinderinfos, Zeugnisnoten, Passbilder und Ausweise. - Zum Berichten bleibt kaum Zeit.
Aber bis auf Strom- und Wassermangel geht es uns gut; langsam beginnt der Frühling und ich gehe auch abends ohne Daunenjacke aus dem Haus.
8.2.2011: Seit gestern haben wir ein neues Programm für die Strom-Abschaltungen (lt. nebenstehendem Foto): Jeden Tag vierzehn Stunden ohne Strom! Die Abschaltungen sind ganz regelmäßig: Zweimal am Tag je 7 Stunden. Da sich das Programm aber jeden Tag verschieben soll, sind die Zeiten mit Strom ganz unterschiedlich verteilt; mal nur drei Stunden; mal 15 Stunden am Stück. (Strom von 20 bis 11 Uhr nützt jedoch wenig; ich müsste die Nacht durch arbeiten und den Tag verschlafen.)
Tischtennis oder Memory lassen sich unter dem Licht von Akku- und Taschenlampen spielen. Aber für die Kinder, die erst um 16 Uhr aus den Schulen kommen, bleiben gerade mal 9 Stunden pro Woche (!), um die Computer oder die Dusche zu benutzen.
6.2.2011: Nepal macht mal wieder Chaos: Montag war der letzte Tag der Ferien; Dienstag war Unterricht; Mittwoch hatten einige Schulen geschlossen, weil ein Lehrer gestorben war; Donnerstag war wieder Unterricht; Freitag war ein Feiertag; Samstag ist eh frei; Sonntag und Montag ist Unterricht; Dienstag ist der Tag der Göttin des Lernens, an dem alle Schulen geschlossen bleiben…
Aber sonst geht es uns bestens.
1.2.2011: Wir haben mehr als die Hälfte der Zeit keinen Strom, haben zu wenig Wasser und ich musste sogar schon Trinkwasser im Kanister kaufen.
Aber ansonsten geht es uns gut und der Laden läuft. - Bis gestern Abend habe ich 180 der Kinder getroffen und vier Neue kennengelernt.
Teilweise hat der Unterricht schon begonnen; heute gehen auch an den letzten Schulen die Ferien zu Ende.
28.1.2011: Jeden Tag kommen viele Kinder "erstmals" (für diese Saison) und schnell erreichen wir wieder "normale Verhältnisse": Gestern, nach nur vier Tagen, hatten wir bereits 128 Mittagessen!
26.1.2011: Samstag Flug nach Bahrain; gemütliche Hotelübernachtung mit gutem Essen. Anschließend brachten mich nur 3˝ Stunden Flug gegen Sonntag Abend ganz erholt nach Kathmandu.
Zwölf Stunden täglich ohne Strom; und kein Mitarbeiter für die Bibliothek und Spieleausgabe. Ansonsten alles bestens.
Obwohl noch Ferien sind und viele Kinder noch in ihren Heimatdörfern sind, hatten wir gleich am ersten Tag (Montag) 83 Mittagessen; gestern kamen weitere 30 Kinder erstmals.
21.1.2011: Morgen früh fliege ich. Nach einer geschenkten Hotel-Übernachtung in Bahrain werde ich am Sonntag erst abends in Kathmandu ankommen.
Ab Montag ist für die Kinder wieder jeden Nachmittag geöffnet. Vermutlich ab Mittwoch früh werde ich hier wieder regelmäßig berichten.
16.1.2011: Ich habe die letzten Tage damit verbracht, die Spendenbescheinigungen für alle bei der Stiftung eingegangenen Gelder auszufüllen und zu unterschreiben. (Das fällt meiner immer noch nicht richtig funktionierenden Hand sehr schwer und braucht viel Zeit.)
Ende der Woche werde ich sie zur Post bringen.
Ich habe jetzt den Jahresbericht der Stiftung für 2009-2010 mit allen Abrechnungen veröffentlicht.
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