Die Informationen hier können nicht vollständig sein. Sie gehen oft davon aus, daß Ihr die Vorgeschichte kennt.
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(Von unten nach oben zu lesen!)
Auswertung und Zusammenfassung - diesmal etwas ausführlicher:
Situation: Auch nachdem ich vor Jahren alle Straßenkinder an ein anderes Hilfswerk vermittelt hatte, gehörten zu unseren Besuchern immer noch viele Rüpel und Raudis, rauchende und fluchende Kinder, Jugendliche, welche die Nachbarn belästigten. Wir hatten einen guard angestellt, der im Hof für Ruhe sorgte und auch in den umliegenden Gassen Aufsicht führen musste. (Und wir hatten Jugendliche, die den Wärter bedrohten: "Ich weiß, auf welchem Weg Du abends nach Hause gehst!")
Inzwischen hat sich der Durchschnitt unserer Tages-Besucher grundlegend geändert: Noch immer schreien sie gerne und reden zu laut; aber sie sind freundlich und höflich; und wenn einem mal ein Schimpfwort "rausrutscht" und wir ihn ermahnen, entschuldigt er sich.
Statistik: Von den 917 Kindern, Jugendlichen und Ex-Kindern in meiner Nepal-Datenbank sind zurzeit 409 als aktiv markiert. (Die geänderten Kriterien beschrieb ich am Ende des 22. Dezember.)
Von den nicht mehr aktiven Jugendlichen und jungen Erwachsenen besuchten mich 14 in der Wohnung, 15 traf ich draußen oder an ihrem Arbeitsplatz; über nur vier machte ich mir Notizen über das, was Freunde und Geschwister erzählten. (Erzählt wird natürlich viel mehr; aber was ich mir nicht notierte, kann ich jetzt nicht auswerten.)
Von den Aktiven haben mich diesmal 78 NICHT besucht. (Kinder, die ihre Wohnung wechselten oder aufs Dorf gingen; weiter entfernt wohnende Schüler, die nur kommen, wenn sie was brauchen; Studenten, die nur einmal im Jahr einen Zuschuss bekommen und die nebenher arbeiten müssen und wenig Zeit haben ...)
316 Kinder und Jugendliche habe ich persönlich getroffen. Dabei ist die "Streuung" extrem groß: Mancher kommt jeden Tag zum Spielen; andere habe ich in den 80 Tagen nur zwei oder dreimal gesehen ...
Einer, der jetzt auswärts wohnt, rief mich an; einen traf ich mehrfach in der Stadt, aber trotz Aufforderung (sein Zeugnis fehlt noch) kam er nicht. Neben den vielen Besuchern, deren Eltern auch einmal kamen, habe ich acht Schüler/innen in der Liste, bei denen nur die Eltern zum Abrechnen kamen, ohne dass ich das Kind selber traf. Bei fünf Jugendlichen machte ich mir ausführliche Notizen über das, was deren Geschwister erzählten; - aber von vielen anderen erzählten Freunde und Geschwister, ohne dass ich mir Notizen machte.
(Alles Medizinische steht beim Lehrer = Sozialarbeiter in der Abrechnung des Vereins; das kann ich jetzt und hier nicht auswerten.)
Noch mehr Zahlen?:
Ich gab im 79 Tagen etwa 15.640 Gutscheine für je ein halbes Mittagessen aus: Kleine Kinder bekommen nur je einen Gutschein; die Meisten bekommen je zwei; sechsmal pro Woche vegetarisch und samstags die etwas teureren Momo mit Hackfleischfüllung.
1.540 mal bekamen Kinder und Jugendliche ein Frühstück oder Abendessen; jeweils Reis mit Gemüse und anderem "Zubehör"; Nachschlag so viel man essen kann. Alle "Extras" (samstags Toast mit Eiern, Donnerstag Fleisch) stellten wir ein; aber morgens gibt es zum Reis-Essen ein Glas Milch.
Von den vielen neuen Kindern erfasste ich bisher nur etwa 20 und machte ihnen einen Ausweis. (Eine der wichtigen Aufgaben fürs Frühjahr.)
Im letzten Frühjahr ließen sich nur 27 Besucher die beiden ersten Tetanusspritzen geben. 25 von diesen schlossen jetzt mit der dritten Spritze ihre Immunisierung ab. Zwei besuchten mich diesmal gar nicht, haben aber noch bis Mitte März Zeit.
Nur 38 Besucher bekamen je ein Stück Kleidung, das ich aus Deutschland mitgebracht hatte. (Im Herbst kann ich auf dem Flug nicht so viel transportieren wie jetzt im Januar, wo ich das Meiste von meinen eigenen Sachen in Kathmandu gelassen habe.)
129 Besucher bekamen einen neuen Ausweis. (Ganz neu oder veraltet oder verloren.)
Von 109 Besuchern machte und bearbeitete ich je zwei neue Fotos für die Datenbank.
Von 19 Besuchern machte ich je ein Foto im Hof, um das sie gebeten hatten und dessen Entwickeln sie selber bezahlten.
Für 18 Besucher montierte ich je 11 Passbilder auf ein Foto. (Für die Schulen unserer Schüler zahlen wir das; aber für den Sportverein oder die Schulen der Tagesbesucher müssen sie das selber zahlen.)
132 Mal ging ein Besucher auf unsere Kosten zum Friseur.
Wegen häufigen Wassermangels konnte nur an 56 Tagen geduscht werden. In diesen 56 Tagen wurde die Dusche genau 400 Mal benutzt.
25.12.2011: Ich wünsche allen Freunden und Sponsoren ein frohes und friedliches Weihnachtsfest!
Ich habe die Datenbank jetzt vollständig ergänzt und werde Euch in den nächsten Tagen eine Auswertung zur Verfügung stellen.
22.12.2011: Seit Tagen beschäftige ich mich neben Notizen, Buchungen, Kontoauszügen (und Arztbesuchen) vor allem mit der Kinder-Datenbank, die auf dem aktuellen Stand sein muss, bevor ich sie für Euch auswerten und bevor ich sie im Januar wieder verwenden kann:
Unterwegs gebe ich nur an, wer mich ab wann besuchte; in welcher Klasse sie jetzt sind, wer sitzenblieb oder die Schule wechselte; wer umzog oder wessen Eltern eine neue Handy-Nummer haben. Alle anderen wichtigen Informationen habe ich in vielen Excel-Tabellen, die ich nun auswerten muss: Die Daten neu ausgestellter Ausweise; verschenkte Kleidung, die ich aus Deutschland mitbrachte. In der Medizin-Abrechnung stehen die Infos über neue Brillen, gebrochene Arme oder Tetanusimpfungen...
Ich ergänze die Notiz über ihre Anwesenheit ("Ab dem 3. Tag...") um Infos ob er/sie regelmäßig oder nur selten kam, ob es Ärger oder Besonderheiten gab, ob ich die Eltern traf oder einbestellte.
Dieses Jahr habe ich die Markierung "aktiv" etwas geändert: Ich lösche ja niemanden; ob er vor 20 Jahren verschwand oder vor zehn Jahren heiratete. Bisher markierte ich alle als aktiv, die noch nicht zu alt sind und berechtigt wären, wiederzukommen. (Und tatsächlich kam kürzlich einer wieder, den ich seit Anfang 2007 nicht getroffen hatte!) Um die Sache etwas realistischer zu gestalten, habe ich jetzt die "aktiv"-Markierung bei allen gelöscht, die sich seit 1½ Jahren oder länger nicht mehr sehen ließen.
21.12.2011 (Privates): Gleich Montag musste ich zur Nachuntersuchung in die Augenklinik. Mit einem Druck von 18 und 16% Sehfähigkeit waren die Ärzte recht zufrieden. Dienstag Zahnarzt; Mittwoch Hausarzt und Augenarzt; Freitag Augenklinik zur Operations-Vorbereitung. Ab 2. Januar etwa fünf Tage stationär; man wird erst während der Operation sehen, ob die Netzhaut so gut anliegt, dass man das Öl durch Gas ersetzen kann, dass der Körper dann langsam durch seine eigene Augenflüssigkeit ersetzen wird.
18.12.2011: Gestern war plötzlich die Rede von Streik; dann gab es überall Demonstrationen und viele Hauptstraßen waren gesperrt. Wir fanden ein Taxi, das mich (für mehr als das Doppelte des normalen Preises) auf Nebenstraßen und durch kleine Gassen zum Flughafen brachte.
Seit halb zehn bin ich zu Hause in Deutschland. - Demnächst mehr...
16.12.2011: Eine schöne (wenn auch oft anstrengende) Zeit ging viel zu schnell zu Ende: Gestern war für die Kinder der letzte Tag; heute muss ich sortieren, packen und aufräumen; morgen fliege ich. Sonntag werde ich in Deutschland ankommen; gleich Montag früh habe ich einen Termin zur Nachkontrolle in der Augenklinik.
Vielleicht schreibe ich noch in der Woche eine Zusammenfassung. Falls nicht, wünsche ich Euch allen schon jetzt ein frohes Fest und eine friedliche Zeit!
10.12.2011: Gestern gab es an den ersten beiden Schulen die Zeugnisse fürs zweite Tertial. Unter unseren Schülerinnen und Schülern ist alles vertreten: Vom Klassenbesten bis zu einem, der in acht von zehn Fächern durchfiel; vom täglichen Schulbesuch bis zu einem der weniger als die Hälfte der Tage zur Schule ging. - Nun warte ich auf die Ergebnisse von den anderen Schulen (die aber teilweise noch nicht einmal mit den Prüfungen begonnen haben).
6.12.2011: Seit Samstag liegt uns ein Plan vor, nach dem es seit gestern regelmäßige Stromabschaltungen gibt, da der Strombedarf in Nepal mehr als 10% höher ist als die Summe dessen, was produziert wird: Zweimal am Tag wird der Strom für zwei bis vier Stunden abgeschaltet. An fünf Tagen wöchentlich je insgesamt sechs Stunden; an zwei Tagen je fünf Stunden.
Wundert sich jemand (nach dem untenstehenden Bild), wenn es in Kathmandu ab und zu einen Kurzschluss gibt und der Strom ganz ungeplant ausfällt?
25.11.2011: Der Jahresbericht der Stiftung für das Rechnungsjahr 2010-2011, wie er kürzlich ans Regierungspräsidium ging, steht jetzt auch online zur Verfügung
22.11.2011: Interessante Zahlen beim Auswerten des Jahresberichts der Stiftung (den ich demnächst hier veröffentlichen werde):
Zum Stand dieser Abrechnung (also ohne die inzwischen Ausgeschiedenen; ohne die, welche inzwischen den Abschluss schafften; ohne die, welche ich kürzlich neu aufnahm) sind 39,5% unserer indonesischen Stipendiaten und 41% unsere Schüler/innen in Nepal Mädchen! Und das obwohl 90% der sich Essen Holenden und sicher 98% der im Tageszimmer Spielenden Jungs sind. (Und gerade aus diesen Stammgästen rekrutieren sich ja immer wieder Hilfe-Bedürftige!)
17.11.2011: Was sich so tut...:
Nach fast 90 Ausweisen, die ich als Ersatz für Verlorene, Verschlissene und Veraltete ausstellte, habe ich jetzt begonnen, für die zahlreichen neuen Kinder Datenblätter und Ausweise zu erstellen.
Inzwischen funktionieren alle Computer wieder und ein Teil des Netzwerkes. So werde ich nun beginnen, den zahlreichen neuen Interessenten Namen und Dateien für ihr Lernen mit dem Zehn-Finger-Schreib-Trainer zu erstellen.
Wie versprochen habe ich zehn Tage nach dem Ende der letzten Ferien die Lotterie erstellt, die festlegt, in welcher Reihenfolge sich die Besucher die aus Deutschland mitgebrachte Kleidung aussuchen dürfen. (Ein Teil pro Person.)
Am Montag hatten wir erstmals wieder etwa 135 Mittagessen - Tendenz steigend.
Nebenbei arbeite ich an der längst überfälligen Endabrechnung der Stiftung für das Rechnungsjahr 2010-2011 (jeweils zum 15. Juli).
Langsam wird's Winter. Heute war es den ganzen Tag bewölkt und wurde empfindlich kalt.
11.11.2011: So ein schönes Datum!
In den ersten Tagen kamen noch einige Schulschwänzer - und ein Direktor auf der Suche nach seinen Schülern!
Inzwischen habe ich das den meisten abgewöhnt. Vorgestern gab ich in den ersten 25 Minuten 50 Gutscheine für Mittagessen aus - ausschließlich an Schüler/innen in Uniform, die kurz aus den Hofpausen kamen.
Zurzeit gibt es fast genug Wasser und keinerlei Stromabschaltungen! Langsam kündigt sich der Winter an: In der Sonne noch schön warm, aber abends schon fast zu kalt für nur einen Pullover. Am Mittwoch ersetzte ich die Wolldecken durch Steppdecken und am Donnerstag schaltete ich erstmals fürs Duschen den Durchlauferhitzer ein.
2.11.2011: Gestern war Chhatha Parba, ein wichtiges Fest für die Bewohner der Tiefebene im Süden Nepals. Dennoch war es ein staatlicher Feiertag im ganzen Land. Damit ist die Saison der herbstlichen Feste nun endgültig abgeschlossen und heute beginnt auch an der letzten Schule wieder der Unterricht.
29.10.2011: Samstag. Mit dem heutigen wöchentlichen Feiertag gehen die vier freien Tage des Tihar-Festes zu Ende. Alle Behörden und viele Geschäfte und Restaurants waren geschlossen, auch unser Lehrer und unser Bibliothekar hatten frei.
Tihar ist viele Feste in einem: Verehrung der Kühe und der Hunde, der Göttin des Lichts und des Wohlstandes, der Brüder und des Heiligen in einem selber. Zugleich feiern die Newar, die ursprünglichen Bewohner des Kathmandu-Tales, mit Umzügen und Musik ihr Neujahrsfest nach dem dritten hier gültigen, aber recht wenig benutzten Kalender.
23.10.2011: Bis gestern Abend habe ich 236 der als aktiv markierten Kinder und Jugendlichen selbst getroffen; dazu viele Ehemalige, Eltern oder Informationen von den Geschwistern.
Wir haben bereits regelmäßig über 120 Mittagessen täglich; vorgestern waren es fast 150. - Und das, obwohl ein paar Schulen bis nach Tihar durchgehend Ferien haben und viele Kinder noch in ihren Heimatdörfern sind.
Obwohl die Regenzeit gerade erst zu Ende ging, wird sehr wenig Leitungswasser geliefert und wir mussten bereits den ersten Tankwagen kaufen.
Dagegen gibt es bisher noch gar keine Stromabschaltungen; bis auf drei kurze, ungeplante Ausfälle hatten wir die letzten Wochen durchgehend Elektrizität. (Sehr angenehm!)
14.10.2011: Donnerstag war der vierzehnte Tag meiner Anwesenheit und ich habe mal wieder gezählt:
Bisher habe ich 198 Kinder und Jugendliche selber getroffen; dazu ca. sieben Neue. Von vielen anderen kamen die Eltern, erzählten die Geschwister; oder sie riefen mich an. Von diesen Besuchern haben erfreuliche 96 auch nach über sechs Monaten ihren Ausweis noch. 45 alte Ausweise meist mit neuen Fotos habe ich bisher als Ersatz für Verlorene erstellt. (Die Differenz sind zum einen Besucher, die ich zu fragen vergaß; zum anderen welche, die einen neuen Ausweis bekommen werden, sich aber noch nicht aktuell fotografieren ließen.)
11.10.2011: So voll (und noch voller) war es am letzten Tag der Ferien.
Morgen beginnt die Schule.
8.10.2011: Nun geht das Dasain-Fest langsam zu Ende. Es war eine ruhige Zeit (an einem Tag nur 27 Mittagessen), die aber auch Nerven kostete: Unser "Lehrer" hat eine Woche frei, unser Bibliothekar vier Tage. Drei Tage lang war fast alles geschlossen; auch das Restaurant, in dem wir die Kinder morgens und abends füttern; auch die Internetcafes; sogar die Touristen-Restaurants. Selbst einige einheimische Hotels schickten alle Gäste nach Hause und die Besitzer fuhren in ihr Heimatdorf.
Freitag machten die ersten Geschäfte wieder auf; aber da hier Samstag der wöchentliche Feiertag ist, machten sich viele ein "verlängertes Wochenende" und werden erst am Sonntag wieder öffnen.
3.10.2011: Es läuft bestens und auch der neue Sozialarbeiter macht einen sehr engagierten und kooperativen Eindruck.
Bereits am Tag meiner Ankunft besuchten mich 42 Kinder und Jugendliche. Bis Sonntagabend habe ich 114 getroffen und über viele weitere Infos erhalten.
Wir befinden uns mitten im mehrtägigen Dasain-Fest; viele Geschäfte und auch Restaurants sind geschlossen, die Kinder haben Ferien. Viele fuhren bereits in ihre Heimatdörfer, andere fahren in den nächsten Tagen. Bis hier wieder alles ganz normal läuft, kann es wohl noch zwei Wochen dauern.
27.9.2011: Morgen früh fliege ich und werde nach einer langen Nacht im Transit von Bahrain Donnerstag Vormittag in Kathmandu ankommen.
Ich denke, dass ich bis zum Wochenende hier schon die ersten Nachrichten veröffentlichen werde.
18.9.2011: Der Jahresbericht 2010-2011 ist jetzt online.
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Letzte Aktualisierung: Januar 2012