Die Informationen hier können nicht vollständig sein. Sie gehen oft davon aus, daß Ihr die Vorgeschichte kennt.
Bitte lest die Jahresberichte vom Oktober 2005 und Oktober 2006 und die genaueren Berichte, auf die dort hingewiesen wird. Oder geht über die Schaltfläche "Gesamt-Inhalt und ältere Berichte" ins Archiv der "Ergänzungen zu den Jahresberichten", in denen ich während der Reisen immer ganz aktuell berichtete.
Wir planen eine Tibet-Reise für den Herbst 2008, Anreise über Nepal.
6-7 Leute sind wir schon und suchen noch weitere Mitreisende.
Wenn Du Interesse hast, merke Dir bitte den Termin: 13.9 bis 3.10.2008 - und die Möglichkeit, in Nepal zu verlängern.
Nähere Infos findet Ihr, wenn Ihr die "Reisen"-Seite anklickt.
Jürgen Dahm Stiftung
gegründet.
Neue Internet-Seiten unter
www.j-dahm-stiftung.de
(Von unten nach oben zu lesen!)
6.11.2007: Letzte Woche habe ich den Jahresbericht geschrieben und kopiert. Meine Mutter hat hunderte Briefe gefaltet und eingetütet. Gestern habe ich sie zur Post gebracht. - Bis Ende der Woche hoffe ich, die PDF-Version fertig zu haben und hier im Internet zur Verfügung zu stellen.
Heute packe ich. (Es geht alles noch endlos langsam und strengt enorm an!) Morgen früh fliege ich nach Nepal. Nach einer Übernachtung in Muscat werde ich erst Donnerstag Abend ankommen. Ab Samstag hoffe ich, hier wieder regelmässig über die Kinder zu berichten.
23.10.2007: Ich habe endlich die Tibet-Reise beshrieben und kalkuliert. Ihr könnt die Reise-Seiten hier anklicken.
Mir geht es recht gut. Ich schreibe immer noch wie ein Erstklässler, und auch am Computer ermüde ich schnell. Aber ich habe bereits Abrechnungen geprüft, die Spenden an die Stiftung gebucht, die Tibet-Seiten geschrieben, arbeite momentan am Jahresbericht.
30.9.2007: Neun Wochen stationärer Therapien gehen zu Ende...
Ab Mittwoch werde ich wieder zu Hause sein. Am 7. November werde ich nach Nepal fliegen.
Für Kathmandu habe ich mir fest vorgenommen, keinen Stress aufkommen zu lassen, sehr viel zu deligieren, ganz sicher nicht täglich mit Kindern zum Arzt zu rennen.
Aber auf die Zeit zu Hause bin ich selbst wirklich gespannt: Mindestens sechs ambulante Therapie-Termine pro Woche werde ich haben. Und seit über zwei Monaten haben mir alle gesagt, dass ich mich schonen soll, dass Arbeit liegen bleiben kann, dass es nichts macht, Mails nicht oder erst sehr spät zu beantworten... Nun in das gewohnte Umfeld zurückzukehren mit all dem, was eigentlich erledigt werden müsste, wird eine grosse Umstellung werden, und ich bin sehr gespannt, wie ich damit umgehen werde.
Gesundheitlich geht es mir "gut".
Ich gehe. Aber ich muss mich sehr darauf konzentrieren, mache schnell schlapp, sehe aus wie ein Betrunkener... Die Hand wird immer besser, ist aber noch lange nicht normal - und wird es wohl nie ganz werden. Ich kann jetzt schreiben - wie ein Zweitklässler! Es sieht nicht schön aus und für eine halbe Seite brauche ich fast eine halbe Stunde...
Aber ich arbeite daran, übe viel. Und denke, dass ich noch viele Fortschritte mache.
8.9.2007: Ich habe die Seite "Stiftung und Verein" (früher "Warum ist dies kein e. V.") überarbeitet.
3.9.2007: Planmässig wäre ich heute nach Hause gekommen... Doch wegen des Schlaganfalls bin ich schon seit über sechs Wochen hier.
Es geht mir gut und ich mache immer weitere Fortschritte! Ich kann besser gehen; auch Treppen. Und der Hand geht es fast jeden Tag besser. - Doch wenn ich unten stehende Nachrichten lese, - gibt es eigentlich nichts zu berichten. Alles, was ich dort beschrieb, geht etwas besser, bzw. immer noch nicht. Die Fortschritte sind so gross, dass man sich darüber freut; aber so winzig, dass man sie nicht beschreiben kann...
Wenn man bedenkt, dass der Arm vor 2 Monaten völlig gelähmt war, geht es ihm sehr gut. Wenn man daran denkt, dass ich vor drei Monaten noch klassische Gitarre spielen konnte, ist es erschreckend...
Ich habe mich damit abgefunden, dass ich ein paar Monate Pause machen werde. - Und danach wird es schon wieder gehen...
(Ich bin sehr dankbar, dass sich meine Freunde und unser Lehrer gut um die Kinder kümmern! Sie werden gut versorgt und ich bekomme per e-mail und SMS regelmässig Berichte!)
19.8.2007: Es geht mir - den Umständen (nach einem leichten Schlaganfall) entsprechend - gut. Ich laufe - wie besoffen. Ich denke - vermutlich normal. Ich schreibe - mit einem Finger meiner linken Hand.
Die größten Probleme macht mein rechter Arm. - Aber auch die größten Fortschritte: Vor einem Monat war er völlig "tot"; doch inzwischen kann ich ihn anheben, kann ihn für grobe Aktivitäten benutzen. Ich kann mit der Hand Türen öffnen und schließen, kann etwas festhalten, das ich mit der anderen Hand bediene. Es fehlen noch die Kraft, etwas länger zu halten; vor Allem aber die Koordination für feine Bewegungen. So kann ich immer noch nicht schreiben, kann ein Brot nur mit der linken Hand schmieren, bediene den Computer mit zwei Fingern der linken Hand. - Aber ich arbeite daran. (Wird wohl noch einige Zeit dauern!)
Gute Nachrichten habe ich aus Nepal: Der dortige Verein ist registriert und genehmigt. Die neun Mitglieder scheinen sich gut um unsere Kinder zu kümmern. (Ich wollte Euch das Zertifikat und einen Scan des Stempels schicken. Aber Bildbearbeitung ist noch etwas anstrengend.)
31.7.2007: Seit heute früh bin ich in der ReHa. Alle Vorutersuchungen sind abgeschlossen. Morgen beginnen die Therapien. In drei Wochen weiss ich hoffentlich mehr.
27.7.2007: Die Bilanz eines (verkürzten) Sommers in Indonesien: 4 Schüler hörten einfach auf. 4 machten ihren Abschluss (12. Klasse) und werden nun arbeiten. Einer schloss die Mittelschule ab und liess sich nicht mehr sehen. Einer schloss die Mittelschule ab und arbeitet jetzt. 26 Kinder und Jugendlich nahmen wir neu in die Förderung auf. Amir bemüht sich sehr und wird immer mehr zu meinem Stellvertreter.
Ich bin in Dtl. in einer Klinik und es geht mir recht gut. Nur mit dem Internet ist es schwierig und ich werde in nächster Zeit nicht all zu oft berichten. (Bitte ruft nicht meine Mutter zu Hause an! - Oder nur in sehr dringenden Fällen.)
20.7.2007: Ich bin krank, bin auf Bali und werde heute vorzeitig nach Deutschland fliegen.
Bis auf Weiteres werde ich nicht nicht ans Internet gehen.
7.7.2007: Die teuerste und anstrengendste Woche des Jahres habe ich gut überstanden.
Erstmals ersparten wir es uns, inzwischen an die 90 Kinder mit gecharterten
Kleinbussen in die Stadt zu fahren. Die Kleidungs-Händler hatten sich bereit erklärt,
mit ihren Vorräten zu mir ins Hotel zu kommen.
Am Donnerstag mietete ich für den Nachmittag das Nachbarzimmer, das wir als
Lager und Umkleidekabine benutzten. Vier Stunden waren wir voll beschäftigt.
Dann eine ganze Stunde Abrechnen.
Und dann hatten wir eine lange Liste von zu engen Röcken, zu kleinen Taschen,
Schuhen, die nicht schick genug waren. Freitag Nachmittag dann noch einmal
zwei Stunden vor meinem Zimmer, bis endlich alle versorgt waren.
57 Schülerinnen und Schüler sind eingekleidet, haben Taschen und Schuhe. Knapp 1600 Hefte und eine entsprechende Anzahl von Kugelschreibern, Bleistiften, Radierern, Linealen usw. habe ich ausgegeben. In den letzten zwei Tagen gab ich für die Kinder so viel Geld aus wie sonst in mehr als zwei Wochen. Nun sind alle Grund- und Mittelschüler versorgt; am Montag beginnt der Unterricht.
Freitag früh füllten die 11 zukünftigen Mittelschüler/innen auf dem Boden
meines Zimmers ihre Anmeldeformulare aus. Dann fuhren wir gemeinsam
zur Schule und ich zahlte die Gebühren für alle.
Freitag Nachmittag vor meinem Zimmer.
Zugleich erfahren am Montag die zukünftigen Oberschüler, ob sie angenommen wurden oder wer sich noch an einer anderen Schule bewerben muss. Dann beginnt die zweite Runde des Geld-Ausgebens. An allen Schulen ist für Sportkleidung, Abzeichen, Zeugnishefte und anderes zu zahlen. Außerdem immer "Spenden" für Bauvorhaben, neue Bänke, den Ausbau des Sportplatzes, neue Computer und anderes. Am Donnerstag werde ich weitere 31 Jugendliche mit Taschen und Schuluniformen versorgen. Dann kehrt das Leben langsam wieder in einen normalen Rhythmus zurück.
27.6.2007: Es geht rund!!! Leider machen die Schulen etwas Chaos: An den Grund- und Mittelschulen im Distrikt gab es die Zeugnisse am Samstag; an den städtischen Schulen (und das sind für uns alle Oberschulen) gibt es sie erst Ende dieser Woche.
Immerhin konnte ich in den letzten fünf Tagen 68 Zeugnisse entgegennehmen und detailliert auswerten: Noten, Lob und Tadel, Punkte für Fleiß, Vergleich zum Klassendurchschnitt, Fehltage usw. Außerdem 16 Abschluss-Zertifikate diverser Mittelschulen. (Die Zeugnisse und Details dazu gibt es erst später.)
Bis auf einen Zweitklässler wurden ALLE unsere Kinder versetzt, alle haben den Abschluss des jeweiligen Schultyps geschafft. (Leider sind bei vielen der dörflichen Mittelschüler die Werte so niedrig, dass sie an den städtischen Oberschulen nicht unbedingt die Fachrichtung wählen können, die sie gerne gehabt hätten.)
Vier Jugendliche schlossen die Schule ab; vier Kinder gaben den Schulbesuch auf. "Als Ersatz" für diese acht habe ich 25 Kinder und Jugendliche neu aufgenommen.
Als ich vorgestern deren Datenblätter anlegte, die Antragsformulare auswertete und die familiären Hintergründe eingab, dachte ich, dass ich Euch zwei solche Familien einmal vorstellen könnte, die einen guten Eindruck davon geben, mit was für Leuten wir hier zu tun haben:
Schüler/in: | Mädchen, 13½ Jahre, 1. Klasse Mittelschule, also jetzt ins 8. Schuljahr versetzt. | Junge, 14 Jahre, eigentlich etwas zu alt, schloss aber die Grundschule als Zweitbester ab und beginnt jetzt mit dem 7. Schuljahr. |
Vater: | 50 Jahre; verkauft Kokosnüsse. | 48 Jahre, Bauer ohne eigenes Land. |
Mutter: | 45 Jahre, verkauft Blätter. | 40 Jahre, betreibt einen winzigen Laden vor ihrem Haus. |
Geschwister: | 1) weibl., geb. 1974, verh., 2 Kinder. Schule bis 5. Klasse, Hilfsarbeiterin. | 1) männl., geb. 1977, verh., 2 Kinder. Schule bis 9. Klasse, Verkäufer. |
2) weibl., geb. 1982, verh., 2 Kinder. Schule bis 4. Klasse, Bäuerin. | 2) weibl., geb. 1982, verh., 1 Kind. Schule bis 6. Klasse, Bäuerin. | |
3) weibl., geb. 1985, verh., 1 Kind. Schule bis 6. Klasse, Hilfsarbeiterin. | 3) männl., 1989, Kam jetzt in die 12. Klasse und wird nächstes Jahr die Schule abschließen. | |
4) männl., geb. 1987, ledig, Schule bis 6. Klasse. Bootsführer (für den es zurzeit fast keine Touristen = Kunden gibt). | 4) weibl., geb. 1992, verh., noch keine Kinder. Schule bis 6. Klasse, Verkäuferin. | |
5) unsere neue Schülerin | 5) unser neuer Schüler | |
6) männl., geb. 1998, kommt jetzt in die 2. Klasse | 6) männl., geb. 1995, kam jetzt in die 4. Klasse. |
Und wir können diesen Familien die Chance geben, dass wenigstens ein oder zwei ihrer Kinder einen vernünftigen Abschluss machen und vielleicht später gute Arbeit finden.
22.6.2007: Plötzlich wurde mir bewusst, dass dieses Jahr die Prüfungen eine Woche früher stattfanden als im Vorjahr. Und ich war noch gar nicht vorbereitet. So habe ich in den letzten Tagen richtig gearbeitet, Listen vorbereitet und Formulare ausgewertet. Gestern kam Amir mit 17 Kindern und Jugendlichen aus Senggigi, die sich um Schul-Förderung bewerben. Bisher "kannte" ich sie nur von ihren Antragsformularen und Passbildern. Nun interviewte ich jede/n einzelne/n und machte mir viele Notizen. (Amir hat schon sehr streng selektiert und ich werde wohl die meisten akzeptieren; aber die endgültige Entscheidung wird von den Zeugnisnoten abhängen.)
Sieben weitere Anträge kommen aus meinem Umfeld; einige sind langjährige Nachmittags-Besucher. Diese 24 Kinder und Jugendlichen verteilen sich auf die Klassen 4 bis 11. Fünfzehn davon sind Mädchen. Wie üblich ist die größte Gruppe die der Kinder, welche jetzt die Grundschule abschließen und die weiter entfernte und teurere Mittelschule nicht selbst finanzieren können. Unter den 14 Kindern aus der 6. Klasse sind allerdings drei aus einer Familie (13jährige Zwillinge und ein zwölfjähriges Mädchen), die ich ganz sicher nicht alle drei finanzieren werde.
Sa. + So. werte ich die Zeugnisse aus, mache fehlende Passbilder, sammele Abschluss-Zeugnisse, die noch laminiert oder fotokopiert werden müssen, zahle Gebühren an Schüler, die sich ab Montag selber anmelden.
Mo. in die Stadt. Laminieren, fotokopieren, Fotos entwickeln, Anmeldeformulare verschiedener Schulen holen.
Di. fülle ich zusammen mit den 12 (?) neuen Mittelschülern ihre Formulare aus, die sie dann von den Eltern unterschreiben lassen.
Mi. gemeinsame Anmeldung an der einen Mittelschule. Do. + Fr. ist dort Aufnahmeprüfung.
Dazwischen kommen immer wieder die anderen Schüler, die Geld brauchen, Formulare ausfüllen müssen, doch noch zu wenige Passbilder haben oder Rat suchen, weil sie an einer bestimmten Schule nicht angenommen wurden. (Letztes Jahr gab ich um diese Zeit in fünf Tagen fast 1000 Euro aus.)
Sa. bis Mo. lasse ich mir von allen Uniformen, Schuhe und Taschen bringen und entscheide, was repariert werden kann und was neu gekauft werden muss.
Mo. gehe ich mit zur Elternversammlung der Mittelschule und erfahre, ob alle angenommen wurden. Anschließend helfe ich ihnen beim Ausfüllen mehrerer Formulare, in denen die Schule Informationen über Familie, Hobbys u.a. erfragt.
Di. zur endgültigen Anmeldung an der Mittelschule sind pro Kind ca. 60 Euro zu zahlen, von denen u.a. z.B. Klassenzimmer renoviert werden. Als Gegenleistung gibt es Turnkleidung, Mützen und Abzeichen.
Mi. + Do. lassen wir dieses Jahr zum ersten Mal den Kleider-Händler ins Hotel kommen, so dass wir mit den vielen Kindern nicht in die Stadt fahren müssen. Nach den Notizen vom Sonntag bekommen alle ihre Uniformen, Taschen, Schuhe und Socken. Anschließend teile ich an jede/n ein vorbereitetes Paket von Schreibwaren aus. (Unterschiedlicher Inhalt je nach Schultyp.)
Sa. - So. bekommen die Tageskinder, für deren Schule wir (noch) nicht zahlen, je ein Set Schreibwaren (sofern sie mir ihre Zeugnisse gezeigt hatten).
Montag beginnt die Schule und ich kann ein bisschen abschalten, Abrechnungen säubern und zur normalen Arbeit zurückkehren.
Morgen wird es also an den meisten Schulen die Zeugnisse geben. 122 Kinder stehen in der Liste, in der ich ihre Noten, Fehltage und andere Informationen eintragen werde. Wenn es Euch interessiert, was mir in den folgenden zwei Wochen der Versetzungsferien bevorsteht, könnt Ihr Euch nebenstehend durch die Liste scrollen.
18.6.2007: Am Samstag bekamen die Zwölftklässler, die jetzt die Schule abschließen, ihre Ergebnisse. Wir hatten dieses Jahr vier Jugendliche in der Abschlussklasse und scheinbar haben alle vier es geschafft. Von zwei Jungen und einem Mädchen in der Fachrichtung Tourismus stand das Ergebnis in der Zeitung. Sie werden nun auf eigenen Füßen stehen müssen, Praktika in Hotels und Restaurants beginnen in der Hoffnung, irgendwann fest angestellt zu werden. Der Vierte war auf einer allgemeinen Oberschule ohne Berufs-vorbereitende Trainings. Von seinem Vater erfuhr ich, dass er bestanden habe; aber ich muss erst noch einen "Beweis" in Form von Zeugnis o.a. sehen. - Für ihn wird es schwieriger werden, Arbeit zu finden, da die theoretische Ausbildung eher auf ein anschließendes Studium ausgerichtet ist.
Alle anderen Schülerinnen und Schüler haben ihre Prüfungen abgeschlossen. Wir rechnen gegen Ende der Woche mit den Versetzungszeugnissen.
10.6.2007: Sonntag Mittag vor meinem Zimmer:
Es war so ein toller Tag! Viel Spaß, viel gelacht, viel erzählt und viel gelernt. Jede Minute war ausgefüllt!
Neue Passbilder, neue Verwandtschafts-Beziehungen und neue Stammbaum-Informationen. (Da erfährt man, dass eine verstorbene ältere Schwester eigentlich eine Stiefschwester war und von einem anderen Ehemann der Mutter stammte. Dann nimmt man diesen neuen Mann auf und hat das Glück, dass - obwohl dessen Familie aus Sulawesi stammt - zwei Kinder sogar die Namen von dessen Eltern und Geschwistern kennen. Und dann findet man heraus, dass ein Bruder dieses Mannes im Nachbardorf verheiratet und längst in der Datei erfasst ist...)
Die Kinder brachten die kleine Kamera zurück und begutachteten ihre Bilder. Dann halfen sie mir, die Namen aller fotografierten Personen aufzunehmen. Viele bestellten Abzüge (für die sie selber zahlen müssen oder Geld von Freunden und Verwandten bringen); morgen werde ich wieder von 35 Bildern Abzüge machen lassen. Diskussionen über schulische Planungen und familiäre Probleme; zwischendurch diskutierten wir wohl eine Stunde über die Vorgeschichte von Islam und Christentum und die Parallelen zwischen Koran und Bibel.
Am Abend war ich so richtig schön erschöpft, müde - und zufrieden.
Mittagesgebet in meinem Zimmer.
Die Sarongs habe ich gekauft, die Kinder
können sie ausleihen, da beten in kurzen
Hosen (Schuluniform) nicht erlaubt ist.
7.6.2007: Ich kann es gar nicht glauben, dass ich schon fast zwei Wochen hier bin. Viel Wichtiges gibt es noch nicht zu berichten. Bis auf zwei der Kleinen aus dem weiter entfernten Ort und einer Oberschülerin, die ein Praktikum macht und wohl keine Zeit hat, habe ich alle unsere hiesigen Schülerinnen und Schüler getroffen. (Nach Zentral-Lombok fuhr ich noch nicht.) Der Grundschüler, der die Schule aufgab, kommt täglich zum Spielen, weigert sich aber, sich wieder einschulen zu lassen. Die drei anderen Schul-Abbrecher ließen sich noch nicht sehen. Dafür habe ich aber bereits 14 schriftliche Anträge auf Schul-Förderung neuer Kinder und Jugendlicher; ich kann nicht alle annehmen und werde aussortieren müssen. (Und dabei sind das schon nur noch die, die Amir aussortiert hat, der die Familien und die Hintergründe kennt. Wer nicht so "richtig arm" ist, darf gar nicht erst einen Antrag ausfüllen.)
Zwei Tage war der Kinder-Computer kaputt. - Und sie waren SO ungeduldig; wann sie endlich wieder am Schreib-Trainer (10 Finger) lernen dürfen?! Ich musste den Ventilator und die Memory austauschen lassen; insgesamt 15,- Euro.
Dieser Computer hatte seit August bei Amir zu Hause gestanden und ich hatte gehofft, dass er alle Buchungen für die Kinder gleich in eine Excel-Datei eingeben würde. Leider ist die Stromversorgung in seinem Häuschen so schlecht, dass ihm immer wieder die Sicherung rausflog. Mitte Oktober gab er auf und buchte wieder alles handschriftlich. - Und ich werde nun wieder Tage sitzen, dies alles in meinen Computer zu übertragen.
27.5.2007: Seit Donnerstag bin ich auf Lombok. In den ersten 24 Stunden hatte ich 33 unserer Kinder getroffen. Bis heute (nach 3 mal 24 Stunden) haben mich bereits 70 besucht (oder ich traf sie außerhalb).
Vier scheinen die Schule aufgegeben zu haben; einer davon besuchte mich inzwischen und ich kann ihn (an der Grundschule) vielleicht wieder einschulen.
20.5.2007: Seit ich nach Ost-Bali fuhr und unsere hiesigen Schülerinnen und Schüler besuchte, wollte ich Euch berichten. Aber die beiden Internet-Cafes hier haben einen Virus in allen ihren Computern; wenn ich von hier aus die Homepage aktualisiert hätte, hätte ich diesen Virus an Euch alle verteilt. Heute entdeckte ich ca. 15 km entfernt ein Büro mit gutem Virenschutzprogramm. Dort werde ich morgen noch einmal hinfahren und kann Euch somit endlich informieren.
Kein Tsunami! Falls sich jemand nach den deutschen Zeitungsberichten Sorgen um mich machte, kann ich Euch beruhigen. In Java haben wohl übermäßig hohe Wellen einiges kaputt gemacht. Hier in Ost-Bali ist es relativ ruhig. Und als ich vorhin mein nur 50 Meter vom Strand entferntes Hotel in Kuta anrief, lachten die nur: Hohe Wellen seien noch keine Überschwemmung und ihnen sei nichts passiert.
Von Kadek berichtete ich Euch ja schon. Nun besuchte ich auch seine Familie und seinen älteren Bruder, der diesen Sommer die Schule abschließen soll: Die Prüfung habe er hinter sich, das Ergebnis noch nicht erfahren; aber in Mathe brauche er wohl eine Nachprüfung. - Stolz, aber auch etwas verschämt stellte dessen Vater mir seinen jüngsten Sohn vor: Sie hätten "auf eine andere Art der Verhütung umstellen wollen" und dabei sei es wohl passiert... Nun hat der 43-jährige nach zwei Jungen und einem Mädchen zwischen 12. und 5. Klasse nochmal ein Baby von drei Monaten.
Der andere Kadek (für frühere Mitreisende: am Wasserpalast der Junge mit der Schüttellähmung) wird jetzt in die 12. und letzte Klasse kommen, hatte im Zwischenzeugnis recht gute Noten.
Und bei den Mädchen an der Fledermaushöhle gibt es ja eh nie Probleme und keine "Fünfer". Die beiden, für die wir zahlen, sind in der 11. und in der 8. Klasse, die beiden Jüngsten in der 4. und in der 2. Der Älteste (Gede) scheint von seinem kleinen Laden ganz gut leben zu können, ist glücklich mit seiner Frau und hat eine gesunde Tochter von gut einem Jahr. Die inzwischen 21-jährige Ketut war bei meinen Besuchen aktiv und aufgekratzt wie immer, erzählt immer voller Begeisterung und ist fast manisch auf der Suche nach Fortbildung. Bei der Bank hat sie wegen zu geringen Gehaltes aufgehört, macht mal Guide für Touristen, hat auf Kredit ein Moped gekauft, das sie vermietet, betreibt mit ihren Schwestern einen kleinen Laden. Sie zeigte mir aber auch Zeugnisse und Zertifikate über einen Computerkurs, ein kurzes Management-Training, einen Kurs für Tourismus-Englisch, 3 Monate Training in einem Hotel in Ubud, ... - und dann habe sie auch noch einen Monat in einem Restaurant in Kuta gearbeitet, aber das Zeugnis noch nicht bekommen.
11.5.2007: Seit Mittwoch früh bin ich in Indonesien. Nun werde ich bald diese Seite hier überarbeiten und wieder regelmäßig berichten.
Viel zu lange habe ich Euch nicht geschrieben! In Deutschland war einfach zu viel zu tun; und aus Nepal bekam ich nur wenige Nachrichten.
Bisher habe ich von 44 unserer Schülerinnen und Schüler die Noten der Versetzungszeugnisse erfahren. Drei davon wurden nicht versetzt; je ein Mädchen und ein Junge sind Klassenbeste; fünf Kinder sind auf den Plätzen 2 und 3. (Dass wir so viele Zeugnisse noch nicht erhalten haben, liegt zum Einen daran, dass manche Schulen erst viel später mit den Prüfungen begannen; zum anderen an der "Faulheit" mancher Kinder, die ihr Zeugnis nicht sofort zu unserem Lehrer bringen. Gerade die weiter entfernt Wohnenden kommen erst, wenn sie das nächste Mal Gebühren oder Schreibwaren brauchen.)
Gute Nachrichten kann ich Euch schon jetzt aus Indonesien mitteilen: Der "kleine Kadek" - inzwischen 17 Jahre alt! -, den ich in den vergangenen sechs Jahren drei Mal operieren ließ, hatte ja letztes Jahr die Grundschule abgeschlossen. Da die Mittelschule weit von seinem Dorf entfernt ist, wäre ihm mit der Beinprothese das Fahren in den immer überfüllten Mikrobussen zu anstrengend gewesen und er wollte die Schule aufgeben. Als er kurz nach meinem Heimflug im September 2006 alleine in die Stadt fuhr, um seine Prothese reparieren zu lassen, vermittelte ihn der Orthopäde in eine Stiftung, die ein Heim mit Schule für Körperbehinderte betreibt. Gestern und heute habe ich ihn dort besucht; er geht in die 7. Klasse und macht zwischen seinen überwiegend im Rollstuhl sitzenden Mitschülern einen sehr glücklichen und zufriedenen Eindruck. (Leider vergaß ich, Fotos zu machen.)
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