Die Informationen hier können nicht vollständig sein. Sie gehen oft davon aus, daß Ihr die Vorgeschichte kennt.
Bitte lest die Jahresberichte vom September 2004 und Oktober 2005 und die genaueren Berichte, auf die dort hingewiesen wird. Oder geht über die Schaltfläche "Gesamt-Inhalt und ältere Berichte" ins Archiv der "Ergänzungen zu den Jahresberichten", in denen ich während der Reisen immer ganz aktuell berichtete.
Ich habe zu viele neue Schülerinnen und Schüler aufgenommen; ich habe für zu viele teure Operationen und langwierige Behandlungen die Verantwortung übernommen.
Ich werde dieses Jahr mit den mir zur Verfügung gestellten Geldern nicht auskommen.
Wenn Ihr Freunde und Kollegen bitten wollt, uns zu helfen, findet Ihr hier genauere Informationen.
(Von unten nach oben zu lesen!)
Ich wünsche Euch für 2006 alles Gute !!!
Die Spenden haben gegen Ende des Jahres noch sehr schön zugenommen. Bis Jahresende erhielt ich 18% mehr als im Jahr 2004!!!
Ich danke Euch!!!
(Leider haben die Ausgaben noch mehr zugenommen: Bis Jahreseende gingen genau 70,03 Euro mehr ein, als ich bisher abgerechnet habe. Aber darin sind die Ausgaben unseres Lehrers von Ende Oktober bis zum Jahresende noch nicht gebucht; die werde ich erst Ende Januar erfahren.)
24.12.2005: Viele unserer ehemaligen Kinder haben längst selber Kinder. Wenn mich diese jungen Erwachsenen besuchen, mache ich auch von ihnen neue Fotos für meine Datei. Neulich kam ich auf die Idee, auch deren Kinder mit auf das Foto zu bitten.
So darf ich Euch heute einige meiner "Enkelkinder" vorstellen:
Ich wünsche Euch Frohe Weihnachten!!!
22.12.2005: Ich muss mich entschuldigen, dass ich so lange nicht berichtete. Es gab noch keine endgültigen Nachrichten - und ich hatte mit dem Auswerten von Abrechnungen und Notizen sehr viel zu tun.
Dafür kann ich Euch heute aber gleich zwei "Weihnachtsgeschenke" liefern - jedenfalls kam es mir so vor, als sei ich heute (zwei Tage zu früh) reichlich beschenkt worden:
1) Ich bekam von unserem Lehrer in Kathmandu den Abschlussbericht über die Herz-Operation des kleinen Jungen, der schon im Februar einmal operiert worden war: Er wurde am 13. Dezember aus der Intensivstation in ein normales Bett verlegt; am 16. Dezember durfte er das Krankenhaus verlassen. Am 18. Dez. rechneten sie mit unserem Lehrer ab und gaben übriges Geld zurück. (Insgesamt verbrauchten wir für die zweite Operation genau 1.259,88 Euro.) Und am 19. Dez. fuhren sie nach Hause.
Die Operation war erfolgreich. Das Loch in der Herzscheidewand ist verschlossen. Er muss jetzt noch drei Monate Tabletten nehmen, dann zu einer ersten Nachuntersuchung kommen. Aber im Prinzip sollte er nun gesund sein und hoffentlich keine weiteren Probleme mehr haben.
2) Im September hatte ich meine Spenden-Eingänge durchgesehen und musste feststellen, dass ich zwar eine ganze Menge neue Spender in unseren Reihen begrüßen durfte, - die Summe der seit Jahresanfang eingegangenen Gelder aber etwas geringer war als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Aber nach dem Versand meines Jahresberichtes bekam ich dann doch noch einmal sehr viel Unterstützung. Und als ich heute meine Kontoauszüge auswertete und die Spenden buchte, erreichte ich mit den Zahlungseingängen des 18. Dezember die Gesamt-Spendensumme des Vorjahres! Es bleiben noch 12 Tage bis zum Jahresende und ich kann hoffen, dass die Spenden damit fast die (gestiegenen) Ausgaben dieses Jahres abdecken werden.
Ich danke Euch!!!
11.12.2005: Morgen früh werde ich dies hier für Euch abschicken; morgen Nachmittag werde ich zurück nach Deutschland fliegen. Bis Weihnachten werde ich Euch hier noch ein paar Mal berichten; ein bisschen Zusammenfassung des Herbstes; und ein paar Neuigkeiten über unsere Patienten.
Für heute nur einige einfach Nachrichten und Zahlen:
Der kleine Junge, der zum zweiten Mal am Herzen operiert werden musste, lag seit der Operation (Donnerstag) innerhalb der Intensivstation "im Brutkasten" (?); seit heute liegt er in einem normalen Bett der Intensivstation, aus der er voraussichtlich morgen in ein normales Bett verlegt werden soll.
Der Onkel des am Herzen zu operierenden Mädchens traf am Donnerstag den Chefarzt; aber zur Zeit ist kein Bett frei und daher haben wir noch keinen Operationstermin bekommen.
Ich habe in den vergangenen zwei Monaten von 130 Kindern und Jugendlichen je zwei neue Fotos für meine Computer-Datei aufgenommen und bearbeitet: 30 Kinder neu in die Datei aufgenommen; von 100 Kindern ihre veralteten Fotos durch neue ersetzt.
Ich habe in der gleichen Zeit 108 Tetanus-Impfungen bezahlt: 29 Kinder erhielten ihre dritte Spritze und haben ihre Immunisierung damit abgeschlossen. (Von weiteren drei Jugendlichen weiß ich verbindlich, dass sie ihre dritte Spritze in einem anderen Hilfswerk bekamen.) 27 Kinder begannen neu und bekamen die ersten beiden Spritzen. Sechs Kinder bekamen leider nur die Erste und kamen nicht wieder (oder weigerten sich, sich ein zweites mal impfen zu lassen). Zehn unserer Schüler bekamen die erste Spritze recht spät und werden die Zweite während meiner Abwesenheit unter Aufsicht unseres Lehrers bekommen. Und 9 Kindern ließ ich die erste Spritze so spät geben, dass sie die Zweite erst nach meiner Rückkehr im Januar bekommen können.
Demnächst mehr ...
3.12.2005: Ich muss mich entschuldigen, dass ich Euch SO lange nicht berichtete: Zum einen gibt es nichts wirklich Wichtiges zu berichten; zum anderen sind die Tage mit bis zu 130 Besuchern dermaßen ausgefüllt...
• Neben den Kindern kommen auch sehr viele Eltern zu Besuch; alleine heute drei Mütter und zwei Väter. Da geht es um das schielende Auge des Zwölfjährigen, die Operation des Jungen aus Pokhara, die Schulbildung des kleinen Taubstummen; oder die Schulgebühren für die dritte Tochter, die sie wegen der regelmäßigen Dialyse des Vaters trotz unserer Hilfe für die beiden anderen Mädchen nun nicht mehr aufbringen können.
• Meine Wohnung macht - viel zu langsam! - immer weitere Fortschritte: Seit 10 Tagen ist (mit zwei Monaten Verspätung) endlich der Mieter des dritten Zimmers ausgezogen und ich habe nun ein großes Schlafzimmer. Die Idee, Betten bauen zu lassen, habe ich aber vorläufig aufgegeben (und dadurch über 70 Euro gespart); die sehr guten Schaumstoffmatratzen auf dem Teppichboden sind komfortabel und warm genug und ich sehe keinen Vorteil darin, diese 30 cm höher auf Bettgestelle zu legen. Dafür habe ich für die Kinder wie für mich dicke Baumwoll-Steppdecken anfertigen lassen: Wir haben inzwischen Nachttemperaturen um 4 Grad und die Zimmer sind ungeheizt und schlecht isoliert: Da reichten die Wolldecken des Sommers einfach nicht mehr aus.
Im Bad haben wir einen neuen, viel besseren Duschkopf; im Tageszimmer habe ich begonnen, die Decke mit Eierkartons zu bekleben, um die Reflexionen des Lärms zu reduzieren.
Vor einem in die Sonne gestellten weißen
Brett halfen mir die beiden, all die Röntgen-
und Tomographie-Aufnahmen des gelähmten
Jungen im Computer zu archivieren.
DIE Stelle im Rückenmark,
die wohl die Lähmung verursacht.
• Wegen des gelähmten Jungen bin ich immer noch auf der Suche nach - eventuell auch alternativen - Behandlungsmöglichkeiten. Bevor ich die Röntgen- und Tomographie-Aufnahmen seiner Mutter übergab, habe ich sie alle abfotografiert und in meinem Computer archiviert.
• Der im Frühjahr erstmals operierte Junge mit dem Loch im Herzen ist seit zwei Wochen in Kathmandu. Die Voruntersuchungen für die zweite Operation sind abgeschlossen, Frischblut-Spender stehen bereit; nur haben die Ärzte den endgültigen Operationstermin noch nicht festgelegt.
• Im Frühjahr konntet Ihr hier die "Schreckensmeldung" lesen, dass mich noch weitere 4 Familien um Hilfe bei Herz-Operationen gebeten hatten. Für ein 16-jähriges Mädchen hat sich inzwischen jemand bereit erklärt, die gut 1000,- Euro Operationskosten außerhalb meines regulären Etats zu übernehmen. Bei ihr sind inzwischen alle Voruntersuchungen abgeschlossen; ich habe den Chefarzt der kardiologischen Abteilung des zentralen staatlichen Krankenhauses getroffen. Am kommenden Freitag sollen wir wieder zu ihm kommen und werden wohl innerhalb der nächsten 3-4 Wochen einen Operationstermin bekommen.
• Zusammen mit einem anderen Hilfswerk, das sich überwiegend um Straßenkinder kümmert (und in dessen Heimen viele meiner ehemaligen Kinder leben) entwickele ich zur Zeit eine Kartei, die durch Passwort geschützt im Internet zur Verfügung stehen wird: Über sie können wir (und später auch andere Hilfswerke) erfahren, welches Kind wo bekannt ist, gewohnt hat, welche Impfungen erhalten hat usw. usw.
23.11.2005: Am Tag nach meinem letzten Bericht war ich eingeladen; aber da ich erst heute die ersten Fotos von der Veranstaltung erhielt, konnte ich bisher noch nicht darüber berichten:
Das Haus unmittelbar nach dem Umzug.
Vor vielen Jahren stellte ich deutschen Reisenden ein nepalisches Kinderheim vor, dessen Mitarbeiter immer mal wieder bei mir um Geld bettelten, weil sie kaum feste Sponsoren hatten. Nach anfangs gelegentlicher Unterstützung wurde dann in Deutschland ein Verein gegründet, der dieses Heim zu großen Teilen finanziert.
Das Heim lebte mit 30, später 50 Kindern in einem viel zu kleinen Haus zur Miete. In den vergangenen vier Jahren aber hat der Verein Kinderhilfe Nepal, Mitterfels mit vielen Aktionen und engagierter Öffentlichkeitsarbeit den Bau eines dreistöckigen Hauses für bis zu 70 Kinder finanziert.
Das Haus wurde schon seit einiger Zeit bewohnt; doch nun konnten Ursula und Herbert Schneeweis (die Gründer des Vereins) endlich mal wieder nach Nepal kommen und so wurde die offizielle Einweihungsfeier geplant.
Von links: Die deutschen Vereinsgründer, Frau Familien-
ministerin, die Heimleiterin, ein Major der "British Gurkha",
die viele Hilfswerke unterstützen.
Frau Durga Shrestha, Ministerin
für Frauen, Kinder und Soziales.
Dort durfte ich am 15. November zu Gast sein - und war nicht schlecht überrascht, dass uns sogar die Familienministerin persönlich die Ehre ihres Besuches und einer Ansprache gab.
Wie groß aber war meine Überraschung erst, als plötzlich auch ich auf die Bühne gebeten wurde - und Frau Ministerin auch mir dankte und mir in Anerkennung meiner Vermittlung für dieses Heim und meiner Hilfe für Straßen- und andere Kinder einen kostbaren Kashmirschal umhängte.
(WIE bedeutsam diese Anerkennung ist, erfuhr ich erst in den folgenden Tagen, als ich Freunden und Bekannten davon erzählte - und inzwischen auch die Fotos zeigte. Alle Nepali sind absolut überrascht und ganz begeistert.)
14.11.2005: Es tut sich viel - "KLEINKRAM"...
Nichts wahnsinnig Wichtiges; vor allem noch nichts Endgültiges; und deshalb habe ich so lange nicht berichtet. Aber ein bisschen will ich Euch doch auf dem Laufenden halten:
• Die Nachmittage sind voll mit durchschnittlich 115 Mittagessen; und eben so viele Kinder wollen versorgt, betreut, geliebt oder kritisiert werden, haben Wunden zu versorgen, zahlen Geld auf ihr Sparbuch ein...
(Und manchmal reicht mein Kopf einfach nicht mehr aus!: Als ich heute einen fragte, warum er schon jetzt komme und ob er nicht zur Schule gegangen sei, musste ich mir sagen lassen "Jetzt habe ich Dir schon dreimal erklärt, dass ich früh morgens gehe und um diese Zeit schon frei habe!")
• Wir haben schon wieder fast ein Dutzend Anträge von Kindern (bzw. deren Eltern), denen wir die Schule zahlen sollten. Aber aufgrund der finanziellen Lage sind wir sehr zurückhaltend und nehmen nur wenige auf.
• Auch die Nachmittagskinder, denen wir die Schule nicht bezahlen, kommen immer öfter, weil die Eltern kein Geld haben, ihnen keine Hefte kaufen; sie bitten uns um 2-3 Hefte, einen Radierer...
• Der Junge aus Pokhara, den wir im Frühjahr am Herzen operieren ließen, kam gestern mit seinem Vater in Kathmandu an. Heute und morgen erste Nachuntersuchungen; dann werden wir erfahren, wann er zum zweiten Mal operiert werden muss.
• Ganz große Sorgen macht mir ein "Ex-Kind", ein heute 17-18 jähriger Müllsammler: Vor etwa drei Monaten stürzte er mit dem Fahrrad; 4-5 Tage danach begannen erste Lähmungserscheinungen. Inzwischen ist er von der Brust abwärts gelähmt, kann auch die Blase nicht mehr kontrollieren; aber gelegentlich zittern seine Beine oder ziehen sich plötzlich verkrampft hoch. Neun Röntgenaufnahmen zeigten nichts; eine Computertomographie zeigte nichts. Nun ließen wir für 12.000 Rupien (das sind "nur" 145,- Euro; aber in Nepal der Gegenwert eines halben Jahresgehalts für einen Hilfsarbeiter) eine Kernspinresonanztomographie machen - und auch die zeigt außer einer Schwellung im Rückenmark noch keine endgültigen Ursachen. / Ich muss noch zu einigen Spezialisten; aber ich kann mir auch schon vorstellen, dass ich dem Jungen einen Rollstuhl kaufen und ihn in einem Heim unterbringen muss.
• Vielleicht bin "ich ein bisschen enttäuscht" (???) von der mangelnden Bereitschaft der Kinder, Verantwortung zu übernehmen oder in etwas zu investieren (???): Ich habe Badmintonschläger und Federbälle gekauft. Aber weil so viele Spielsachen kaputt- oder verlorengehen, dürfen sie diese nur ausleihen, wenn sie einen Mitgliedsausweis und 15 Rupien bei mir deponieren. Den Ausweis bekommen sie zurück, sobald sie mir die Schläger zurückgeben; und das Geld (Gegenwert eines Federballs) bekommen sie wieder, wenn ich den "Ball" ohne größere Beschädigungen zurück erhalte. - Aber kaum jemand nimmt dieses "Risiko" auf sich und das Spiel wird nur ganz selten ausgeliehen. (Aber diese "Methode" ist für die Kinder so neu... Vielleicht braucht es einfach noch mehr Zeit und Informationen, bis sie sich daran gewöhnen und das akzeptieren...)
4.11.2005: Große Freude wurde mir heute per Mail mitgeteilt: Ein langjähriger Freund und regelmäßiger Spender schrieb mir: "...habe heute mal wieder auf Deine Seite geschaut und mich gefreut mit welcher Begeisterung Du berichtest. ... Da habe ich mir gedacht, dass ich die Kosten für die Dusche und die erste Füllung Gas übernehmen möchte. Ich ... werde Dir 150 € außer der Reihe überweisen."
Dafür möchte ich mich auf diesem Wege ganz herzlich bedanken!!!
1.11.2005: Mögt Ihr Statistik?
Ich habe auf dem Computerbildschirm zur Zeit täglich mindestens vier Kinder-Listen permanent geöffnet - und teile Euch gerne einmal ein paar Zwischenergebnisse mit:
• Bisher habe ich 95 Kindern und Jugendlichen je ein aus Deutschland mitgebrachtes Kleidungsstück geschenkt. (Nun sind noch etwa 15 Teile übrig; die aber niemandem passen oder niemandem gefallen.)
• In den letzten vier Tagen bekamen 43 Kinder eine Tetanusspritze. 15 haben damit ihre Immunisierung für die nächsten 10 Jahre abgeschlossen; der Rest hat jetzt mit der Immunisierung begonnen.
• Bisher haben wir 60 neue "Mitgliedsausweise" erstellt und ausgeteilt.
• 50 Portionen Wurm-Medizin, die ich allen Kindern prophylaktisch zweimal im Jahr gebe, habe ich heute gekauft, aber noch nicht mit dem Ausgeben begonnen.
• Vorhin ging ich mal wieder meine Kinder-Datei durch: Von den 451 dort erfassten Kindern und Jugendlichen und Ex-Kindern sind zur Zeit 254 als "aktiv" markiert. Das sind die, die mehr oder weniger regelmäßig kommen; oder denen wir die Schule bezahlen (auch wenn vielleicht immer nur ihre Eltern kommen); oder um die ich mich noch kümmere und sorge - obwohl sie vielleicht in einem Heim wohnen und mich nur einmal im Jahr besuchen ... (Unter den "nicht-aktiven" sind all die, die aufs Dorf zurückgingen; einfach verschwanden; inzwischen erwachsen sind; verstorben sind; uns irgendwann betrogen; sich nie mehr sehen ließen; usw. usw.)
(Dazu kommen schätzungsweise etwa 50 bis 60 regelmäßige Nachmittags-Besucher, die noch nicht erfasst sind.)
Von den in der Datei erfassten Kindern und Jugendlichen habe ich bisher genau 200 persönlich getroffen (inklusive einiger "nicht-aktiver" erwachsener Ex-Kinder).
Die erfassten 452 Kinder gehören zu 264 verschiedenen Familien. (Das lässt keinen Rückschluss auf die Familiengrößen zu, da oft aus einer Großfamilie nur ein oder zwei Kinder zu uns kommen.)
Davon habe ich bisher aus 139 Familien zumindest eine Person getroffen. Und damit habe ich von 260 der erfassten Kinder und Jugendlichen zumindest einen engen Verwandten getroffen und Informationen aus erster Hand erhalten.
30.10.2005: Die Schreiner sind wegen eines religiösen Festes ALLE auf Heimaturlaub und es kann noch zwei Wochen dauern, bis ich endlich Regale und Computertische bauen lassen kann. Trotzdem sind wir seit heute einen ganz wichtigen Schritt weiter:
Zwei Tage hatte ich die Installateure im Haus und seit heute Abend haben wir im einen Badezimmer eine heiße Dusche.
"Einweihungsfeier"
Heute Abend war ich der Erste! - Und habe es mit leicht
erhöhter Temperatur absolut genossen!!!
Und dann durften drei der übernachtenden Kinder - und
ich konnte gar nicht genug bremsen, damit der Lärm der
Begeisterung nicht nach oben steige und den schon
schlafenden Hausbesitzer störe...
Ich habe nach fast einem Jahr Grübeln (und den Erfahrungen aus so vielen Hotelzimmern) versucht, eine "ganz andere" und möglichst "Straßenkind-gerechte" Anlage installieren zu lassen. Die alten Leitungen (auf dem Foto direkt neben dem Fenster) bleiben unbenutzt bzw. kalt. Damit kann ich verhindern, dass die Kinder sich unter dem Wasserhahn waschen und viel zu viel Wasser verbrauchen. Da das richtige Mischen von heißem und kaltem Wasser sehr viel Zeit - und damit Wasser - verbraucht, haben wir auch dies vermieden. Ich habe einen hochwertigen Gas-Durchlauferhitzer einbauen lassen, an dem sich Wassermenge und Temperatur recht genau einstellen lassen. Der hängt so hoch an der Wand (im Foto links oben), dass die Kinder diese Einstellungen hoffentlich nicht selbständig ändern können. Und unter dem Duschkopf (rechts oben gerade außerhalb des Fotos) ist ein Spezial-Hahn, mit dem sich das Wasser nur ein- und ausschalten lässt. So hoffe ich, dass wir sowohl Wasser wie auch Gas sparen, da nur ich die Wassermenge und -Temperatur beeinflussen kann.
Die ganze Anlage hat incl. Zubehör, Installation und des Druck-Reinigens der alten Wasserleitungen 130,- Euro gekostet. Eine Gas-Füllung für 11,- Euro soll angeblich für bis zu 40.000 Liter Wasser ausreichen.
25.10.2005: Die besten Nachrichten erfahre ich nur "so ganz nebenbei": Unsere beiden Patienten mit der Knochenmark-Entzündung sind "gerettet": Der Junge, dessen Arm wir seit Februar 2004 behandeln ließen, muss nur noch zum Arzt, wenn er Beschwerden hätte. (Und irgendwann muss die Metallschiene aus dem Arm entfernt werden und der leicht krumme Arm wohl gerichtet werden.)
Und das Mädchen, für das wir seit Sommer 2004 zahlen, soll demnächst stationär aufgenommen werden, um die Schienen vom / aus dem Bein zu entfernen, da sich auch bei ihr stabiler Knochen gebildet hat.
JUBEL !!!!!!
UND:
Seit Samstag haben wir bereits 45 "Mitgliedsausweise" neu ausgestellt!
Und vorhin ging ich mal wieder meine Datei durch: Von den dort erfassten 449 Kindern (und Jugendlichen und erwachsenen Ex-Kindern) habe ich bisher 192 persönlich getroffen!!! (Über wie viele weitere ich durch den Besuch von Eltern, Geschwistern oder Freunden Informationen erhielt, habe ich nicht so genau erfasst.)
24.10.2005: Schon wieder eine ganze Woche!
Seit Freitag Abend funktioniert endlich mein Handy wieder. Und seit ich nun also weiß, dass meine alte Nummer (9841 241677) gültig bleiben wird, haben wir mit Hochdruck begonnen, Ausweise auszustellen. (Stamm-Leser werden sich erinnern, dass die "Mitgliedsausweise" mit Passbild und Namen des Kindes auf Englisch und Nepali um Hilfe bitten: "... ist ein regelmäßiger Besucher bei Jürgen. Sollte er/sie einen Unfall oder andere Probleme habe, rufen Sie bitte ..... an." // Neuere Besucher unserer Seiten können hier unter dem Datum des 29.11.2003 ausführliche Informationen dazu finden.)
Die ersten 15 neuen Ausweise
werde ich heute ausgeben.
Dabei bleibt mir nur die Arbeit, die benötigten Passbilder in das richtige Verzeichnis zu kopieren. Ich habe mehrere Kinder so weit angelernt, dass sie die Ausweise völlig selbständig erstellen, die Fotos in der Vorlage positionieren, die Namen in zwei Sprachen eingeben. Ich mache nur noch die Endkontrolle und bringe die Dateien ins Fotolabor.
• Dafür habe ich inzwischen zusätzlich zu meinem eigenen zwei weitere Notebooks aufgestellt; mehr haben auf dem einen Tisch keinen Platz. Aber ich habe den Schreiner bereits bestellt, der mir mehrere Regale und einen Schrank bauen soll. Dazu verhandele ich über einen Kälte- und Lärm-isolierenden Holz-Fußboden und will "kindgerechte" Computertische bauen lassen: Tische und Stühle in vier verschiedenen Höhen, abgestimmt auf die ideale Sitzposition eines durchschnittlichen 8-, 12- und 15-jährigen und eines (fast) Erwachsenen.
• Morgen kommt der Klempner zum endgültigen Ausmessen. Und wenige Tage später werde ich in der Dusche einen Gas-Durchlauferhitzer installiert haben. - Und auch dies "kindgerecht" und nicht wie bei Euch zu Hause! Der Boiler wird so hoch an der Wand montiert, dass die Kinder ihn nicht erreichen können. Nur ich kann Temperatur und Wassermenge verändern. Für die Kinder gibt es einen Duschkopf - und einen speziellen Hahn, mit dem sie das Wasser nur "an- und ausschalten" (aber nicht langsam öffnen oder regulieren können. (Wenn man heiß und kalt mischt, ändert sich die Temperatur in Abhängigkeit von der Wassermenge; und ich hatte in den Hotels immer das Geschrei, dass das Wasser jetzt zu heiß oder zu kalt sei.) Und viele waschen sich gerne unter dem Wasserhahn - und verbrauchen viel zu viel Wasser: Das wird automatisch aufhören, wenn das warme Wasser nur noch aus dem Duschkopf kommt und es am Hahn nur noch eiskaltes Wasser gibt.
• Daneben plane ich Schallschluck-Maßnahmen für unser Tageszimmer. 26 Quadratmeter Beton-Fußboden und Zement-Decke mit überwiegend kahlen Wänden und zwei großen Glasvitrinen reflektieren auch kleinste Geräusche ganz extrem. Wenn 3-4 Gruppen á 5-6 Kinder sich nur ganz normal unterhalten, kann ich einen neben mir sitzenden Jugendlichen nur noch schreiend verstehen. Dafür also Holz-Fußboden, Wandbehänge, Teppichstücke; und an die Decke werde ich Eierkartons kleben.
• Am Samstag bezahlte ich die Mittagessen vom Freitag - und war doch etwas schockiert, dass an einem Tag 123 Kinder auf unsere Kosten (je 16-19 Cent) zu Mittag gegessen hatten! Seitdem sage ich allen Kindern (mehrmals täglich), dass sie neue Kinder (Freunde, Nachbarn, Klassenkameraden) nur noch in (medizinischen) Notfällen oder nach vorherigem Fragen mitbringen dürfen.
• Nachtrag zum 17.10.: EIN Junge von ca. 14-15 Jahren kam nun also doch an drei Tagen hintereinander völlig "besoffen" vom Leimschnüffeln. (Aber das scheint wirklich der einzige zu sein, der es nicht aufgegeben hat.)
Dem überfahrenen Fuß geht es inzwischen sehr gut. Die Wunden sind sauber; die eine fast verheilt, die andere wird noch eine Weile brauchen. Er bekommt täglich seinen Verbandwechsel mit Betaisodona; aber schon seit Tagen keine Antibiotika mehr.
17.10.2005: Rasend schnell ist schon wieder fast eine Woche vergangen:
Von den Kindern und Jugendlichen in meiner Datei habe ich inzwischen 141 persönlich getroffen. Und die Zahl der "Nicht-Erfassten" (das heißt auch der ganz neuen, die von ihren Freunden oder Klassenkameraden erstmals mitgebracht wurden) wird immer größer.
Eine riesige Freude erlebte ich während der Feiertage der vergangenen Woche: Gleich NEUN unserer ehemaligen Kinder kamen mich besuchen. Diese wurden von verschiedenen Hilfswerken in Heimen oder Internaten untergebracht und ich hatte sie teilweise seit 2-3 Jahren nicht getroffen. Dass sie nun die wenigen Tage "Heimaturlaub" während des Dasain-Festes nutzten, auch mich zu besuchen, freute mich sehr. (Allen sagte ich, was sie für ein Glück gehabt hätten, an dieses Hilfswerk geraten und in dieser Schule untergekommen zu sein; - und mehrmals bekam ich zur Antwort, dass die Zeit bei mir aber für sie so wichtig gewesen sei und erst die Grundlage gebildet habe, die ihnen diesen Sprung ermöglichte.)
Und das Gerücht von neulich hat sich nicht bestätigt: Auch die zwei schnüffeln nicht mehr Leim und somit weiß ich von KEINEM EINZIGEN, der diese Droge noch nimmt. TOLL!!!
Ein mir noch ganz unbekanntes Straßenkind habe ich seit zwei Tagen aufgenommen: Ihm war eine Autoriksha über den Fuß gefahren und er schlief mit der dick verbundenen und ziemlich vereiterten Wunde irgendwo am Straßenrand. Die mache ich nun jeden Abend sauber und verbinde sie neu.
Die Dasain-Ferien gehen zu Ende. Das heißt zum Einen, dass für viele Kinder morgen oder übermorgen die Schule beginnt und es bei mir zumindest bis ca. 16 Uhr etwas leerer und ruhiger zugehen wird. Zum Anderen beginnen auch alle Leute wieder zu arbeiten und ich werde viel zu tun haben, mein Handy endlich wieder aktivieren zu lassen, Handwerker einzubestellen, Möbel zu kaufen oder schreinern zu lassen, Heißwasser installieren zu lassen usw. usw.
11.10.2005: Es geht mir gut!!! Und den meisten Kindern auch!
Einer ist nach einem Sturz mit dem Fahrrad verletzt; ich weiß noch nichts Genaueres. Und einer geht seit einiger Zeit nicht zur Schule und wir werden uns sehr um ihn bemühen.
Ansonsten habe ich erstaunlich viele erstaunlich erfreuliche Informationen: Gerade all die Kinder und Jugendlichen, um die ich mir die meisten Sorgen machte und für die ich kaum noch Hoffnung hatte, sind alle gut versorgt; sind in Heimen untergekommen; oder sie arbeiten und bekommen dort Unterkunft und Verpflegung. Manche haben eine Lehrstelle gefunden. Und alle, die ich bisher traf, scheinen das Leim-Schnüffeln aufgegeben zu haben; ich weiß bisher nur von zwei unserer Stammkinder, dass sie die Droge noch benutzen!
• Meine Wohnung ist "noch nicht perfekt"; der Mieter aus dem hinteren Zimmer ist noch nicht ausgezogen - was nun aber innerhalb der nächsten zehn Tage geschehen soll. Trotzdem fühle ich mich in meinen "Zwei Zimmer, Küche, Bad" pudelwohl: Ich habe viel Platz; und viele Schränke und kann alles gut organisieren.
• Vorhin - am Abend meines dritten Tages in Nepal - ging ich meine Datei durch: Bisher habe ich allein von den in der Datei erfassten Kindern und Jugendlichen über 140 Informationen aus erster oder zweiter Hand!!! 92 haben mich bisher besucht; 6 traf ich auf der Straße oder an ihrem Arbeitsplatz. Über 25 informierten mich ihre Geschwister. Von 9 Kindern besuchten mich Vater oder Mutter. Über 5 in Heimen lebende Jugendliche wussten ihre mich besuchenden Freunde zu berichten. Und zwei Jugendliche traf ein Freund von mir. (Hinzu kommen noch etwa 30 Kinder, die noch nicht in der Datei stehen, weil ich sie erst im Frühjahr kennenlernte oder sie erst jetzt erstmals von Freunden oder Geschwistern mitgebracht wurden.)
9.10.2005: Seit gestern Abend bin ich wieder in Nepal. Noch gibt es nicht viel zu erzählen; aber bald werde ich Euch wieder regelmäßig berichten. - Bitte schaut oft bei uns rein!
Zwei Nachträge möchte ich Euch noch liefern:
• Erinnert Ihr Euch noch an den Schüler auf Lombok, der 2003 als Klassenbester die Grundschule abschloss? Nicht nur ist er in der Mittelschule immer noch Klassenbester; nun hat er auch noch in einem regionalen Karate-Wettkampf gewonnen und flog am 19. September zu einem ganz-indonesischen Wettkampf nach Sumatra. Dessen Ergebnis weiß ich noch nicht; aber ich freue mich trotzdem sehr: Oft ist einer entweder im Sport gut - oder im Lernen. Aber dieser hier schafft in beidem nur beste Plazierungen!
• Der von mir geschriebene Polyglott-Reiseführer Nepal ist diesen Sommer in einer russischen Übersetzung veröffentlicht worden. Meine Fotos wurden auch in dieser Ausgabe verwendet.
Und zuletzte:
In den letzten Tagen vor meinem Abflug verschickte ich meinen "Jahresbericht 2005" über die Zeit vom Oktober 2004 bis Ende August 2005 per Post etwa 250 Mal. Zugleich stellte ich ihn im Internet zur Verfügung. Falls Ihr ihn noch nicht erhalten habt, könnt Ihr ihn hier als PDF-Datei für den Acrobat Reader herunterladen. (Der Link führt zu einer Seite, die Euch den Download genauer erklärt.)
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